Am 19. März fand in der St.-Petri-Kirche ein ungewöhnliches Konzert statt. Im Mittelpunkt stand die Marienklage (Pianto della Madonna) von Claudio Monteverdi.
Das Konzert begann mit der Toccata Nr. 1 von Gerolamo Frescobaldi - diese italienische Musik klingt wie eine spontane Improvisation auf dem Cembalo.
Danach hat Frau Dr. von Bar etwas zur „Pieta“ gesagt: die Maler der Renaissance haben Maria dargestellt, wie sie ihren toten Sohn im Arm hält und beweint.
Claudio Monteverdi schuf mit der Marienklage ein revolutionäres, hochemotionales Meisterwerk, das die Musik radikal veränderte. Er benutzt nicht mehr die strengen, wohlklingenden Kompositionsformen der Renaissance, stattdessen vertont er die Empfindungen und Emotionen und setzt sich dabei einfach über die alten Kompositionsregeln weg. Mit dieser neuen, ausdrucksstarken Kompositionstechnik konnte Monteverdi die Gefühle der Sänger ausdrücken und hochdramatische Szenen entwickeln, so auch hier: Maria hat den toten Jesus auf ihren Schoß. Sie klagt, schreit und hofft, ist himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt.
In der Musik brach ein neues Zeitalter an. Es entstand die Oper, das Rezitativ, das Oratorium ... Und die Komponisten Europas reisten nach Italien, um die neue, aufregende Musik kennenzulernen.
Monteverdi komponiert auf Italienisch, Rudolph Kremer übersetzte und erläuterte den Text. Dazu improvisierte Willem Schulz auf dem Violoncello.
Gesang: Sonja Hallmann-Groth
Cello, Improvisationen: Willem Schulz
Cembalo: Andreas Opp
Einführung und Sprecher: Dr. Stephanie von Bar, Dr. Rudolph Kremer
Andreas Opp